Meine
Bachelor­arbeit

Eine empirische Untersuchung zum Zusammenhang zwischen
Essverhalten, Stresserleben
& Stressbewältigung
bei Angehörigen und Partnern von Menschen mit Suchterkrankung

Warum dieses Thema ?

Co-Abhängigkeit ist nichts anderes, als ein chronischer Stresszustand, welcher auch bei uns als indirekt Betroffene langfristig zu krankhaften Veränderungen führt. Diese können sowohl auf körperlicher, als auch auf psychischer Ebene in Erscheinung treten. In meinen Augen werden die gesundheitlichen Folgen von chronischem Stress und somit auch die, der Co-Abhängigkeit noch stark unterschätzt.

In meiner Zeit der aktiven Co-Abhängigkeit habe ich die Folgen der chronischen Stressbelastung an mir selbst beobachten können. Schleichend rückten meine eigenen Bedürfnisse immer weiter in den Hintergrund. Ich nahm mein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl nicht mehr wahr und verlor in dieser Zeit viel Gewicht. Damit einher gingen Energieverlust, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Kraftlosigkeit und depressive Verstimmungen. Dies sind nur eine Handvoll Symptome, welche durch chronische Stressbelastungen/ Co-Abhängigkeit entstehen können. In meiner Arbeit lassen sich zahlreiche weitere Stresssymptome/- erkrankungen wiederfinden. 

https://www.instagram.com/dhfpg/

Das Wissen, welches ich durch mein Studium an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und an der BSA Akademie erlangt habe, habe ich dazu genutzt, um mich aus meiner eigenen Co-Abhängigkeit zu befreien. Jetzt nach meinem Studium, werde ich genau dort ansetzen und Betroffene durch mein Wissen und meine persönliche Erfahrung auf ihrem Weg aus der Co-Abhängigkeit unterstützen.

Einblick in die Ergebnisse

[…] Von den 108 gültigen Versuchsteilnehmern sind 90,7 % weiblich (n= 98). Seidels (2013) theoretische Ausführungen zu den geschlechterspezifischen Unterschieden im Stresserleben zeigen, dass Frauen im Vergleich zu Männern, vermehrt unter sozialem Stress leiden. Die Ergebnisse der Online-Umfrage untermauern diesen Befund. Gemeinsam mit der Belastung durch wichtige Lebensziele (M= 4,53), erlebten die Probanden insbesondere durch Familie, Freunde (M= 4,57) und ihre Partnerschaft (M= 4,13) eine Belastung durch Unsicherheit. Frauen scheinen diese Art von sozialen Stressoren stärker wahrzunehmen als Männer. Demzufolge beschäftigen sie sich intensiver mit entsprechenden Themen. Dies könnte erklären, weshalb die weibliche Teilnehmeranzahl im Vergleich zur männlichen deutlich größer ausfiel. Auffallend ist zudem der Höchstwert der Stressbelastung in Bezug auf die Überforderung durch eigene Ansprüche und Erwartungen (M= 4,92). Die Standardabweichung (SD= 1,66) fällt hier, im Vergleich zu den anderen Items relativ gering aus. Seidel (2013) erklärt, dass die unterschiedlichen Sozialisationsprozesse von Mann und Frau, Auswirkungen darauf haben, welche Faktoren sie in ihrem weiteren Leben als stressig empfinden. 35 % der Probanden (n=38) gaben an, dass der Suchterkrankte ein Elternteil von ihnen ist. 38 % der Teilnehmer (n=41) leben mit einem suchterkrankten Partner zusammen. Durch das unsichere Bindungsverhältnis zu einem suchterkrankten Angehörigen können sich beim Individuum im Laufe des Sozialisationsprozesses, Beziehungen und soziale Bindungen als Stressfaktor einprägen. Demnach wird in Beziehungen im Erwachsenenalter das Verhalten gezeigt, für welches man bereits in der Kindheit, elterliche Zuwendung erhielt. So entwickeln sich bei einer Person entsprechende „innere Antreiber“ (Däfler, 2015). Ein denkbares Beispiel wäre die eigene Anforderung an sich selbst, es möglichst allen Menschen recht machen zu müssen. Ein überstarkes Harmoniestreben und somit eine starke Abhängigkeit von der Zuwendung anderer (Kaluza, 2012). Da innere Antreiber bei mangelnder Reflektion zu starkem Stresserleben führen können, wäre dies ein Erklärungsansatz dafür, warum auch im späteren Erwachsenalter, Beziehungen und auch eigene Ansprüche und Erwartungen bei der gewählten Probandengruppe zu einem erhöhten Stresserleben führen […].

Hier kannst du dir die komplette Arbeit anschauen:

Eine empirische Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Essverhalten, Stressempfinden und Stressbewältigung bei Angehörigen und Partnern von Menschen mit Suchterkrankung.